„Flüchtlinge Willkommen in Düsseldorf“ erhält Düsseldorfer Friedenspreis 2017
18. Sep 2017
Am 4. September wurde der Düsseldorfer Friedenspreis 2017 an die Mitglieder der Initiative „Flüchtlinge Willkommen in Düsseldorf“ verliehen
Die Initiative entstand im Dezember 2014. Sie
bündelte die zunächst nicht vernetzten und oft unüberschaubaren Informationen
auf ihrer Internetplattform und ließ sie so für alle Beteiligten transparent
werden. Das Ziel der Initiative ist es, geflüchtete Menschen und ehrenamtlich
Engagierte zusammenzubringen und mit einer unabhängigen Beratung Orientierung
im Behördendschungel zu geben.
Es gelang, Spendengelder und die Unterstützung von Stiftungen zu erhalten und so eine Anlaufstelle, das Welcome Center hinter dem Düsseldorfer Hauptbahnhof zu etablieren. In den letzten zwei Jahren ist das Angebot hier ständig gewachsen. Neben ca. 500 Beratungen im Monat treffen sich im „Tandem-Sprachcafe“ Geflüchtete mit Düsseldorfer*innen, um sich in lockerer Atmosphäre kennen zu lernen und die deutsche Sprache zu trainieren. Das „Kultur Cafe“ lädt einmal im Monat ein. Wichtig ist auch die „Refugee Law Clinic“, die durch Student*innen der juristischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität durchgeführt wird. Die Beratung bei der Suche nach einem Arbeitsplatz und zu Fragen der beruflichen Qualifikation ist ein weiterer Mosaikstein des großen Angebotsspektrums im Welcome Center.
Auch die Selbstorganisation der Ehrenamtlichen war von Anfang an ein wichtiges Ziel. Um dieser Zusammenarbeit einen festen Rahmen zu geben und um Spender*innen und Fördermittelgeber*innen ein verlässlicher Ansprechpartner zu sein, hat sich die Initiative im Januar 2017 entschlossen, den Schritt hin zu einem Verein zu tun. Seit Anfang August ist der Verein „Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf“ jetzt beim Amtsgericht eingetragen und erwartet in Kürze auch die Anerkennung seiner Gemeinnützigkeit.
Für die Laudatio konnten Oliver Ongaro, Vorstand der Partnerflüchtlings-organisation STAY! sowie der Oberbürgermeister, Thomas Geisel, gewonnen werden.
Alexsandr Filic und Noemi Schröder präsentierten Chansons und Lieder unterschiedlicher Kulturkreise; Teddy’s smile, letztlich Bilder einer Flucht, wurden von Ando Alushaj mit seiner Geige untermalt; ein Musik-Video einer international besetzten Klasse eines Berufskollegs machte ebenfalls deutlich, wie stark Migration eine Stadt bereichern kann.
Der Abend machte allen
Mut, sich für die Aufnahme von Flüchtlingen, den interkulturellen Dialog, für
Menschenrechte und für Frieden und Versöhnung einzusetzen.